Freitag, 6. August 2010

30.07.2010 Barrea

Wandern in den Abruzzen. Der Typ vom Campingplatz hat mir gestern noch sein Buch mitgegeben, in deutsch, englisch und italienisch. Da würde alles drin stehen über ihn, und er würde es auch signieren und so, ich soll das erst mal mit nehmen und nur kaufen wenn es mir gefällt. Aber, sagt er, es gefällt jedem. Hmmmm. Allerdings ist er auch echter Bergsteiger, er war auf dem K2. Er sieht auch recht urtümlich aus, strubbelige graue Haare, grauer Rauschebart und irgendwie Hosen die nach Lederhose aussehen.

Naja… den hab ich nach einem Wanderweg gefragt, und er hat mich dann losgeschickt. ca. 50 Meter nachdem ich in den Nationalpark gegangen war, war der Weg weg. (siehe Bild, das ist ein Wanderweg, wahrscheinlich muss den Leuten hier mal gesagt werden, dass Wanderwege immer schön mit wetterfestem Tropenholz auszulegen sind, alle 200 Meter eine Sitzbank zu stehen hat, und alle 2 km ein Häuschen mit Getränken und anderen Lebensnotwendigen Dingen zu stehen hat) Das hat mich weiter nicht irritiert und ich bin tapfer weiter gestapft. Aus der angekündigten Stunde Wandern wurde allerdings fast fünf. Da die Wanderung im Ort ganz oben endete, bin ich die verwinkelten Gassen runtergelaufen. Da ich mich natürlich nicht auskannte, kam ich dann am unteren Ende direkt am See wieder raus, und musste dann die Strasse noch 3 km wieder zum Campingplatz hoch laufen. Da kam ich an einer Bar vorbei, bin auf einem Stuhl zusammengebrochen. Hier, dachte ich, bleib ich einfach sitzen, bestell mir ein Taxi und fahre den Rest. Aber nach Espresso, Wasser, einem riesen Campari, und so einem süßen Mürbteigtaler hatte ich eine Stunde später genug Kraft, die letzten 300 Meter zu gehen.

Die lange Wanderung war aber wirklich klasse. Ich hatte tolle Ausblicke auf den See, auf die umliegenden Berge und Orte. Glücklicherweise blieben mir Begegnungen mit den hier lebenden Wölfen, Luchsen und Bären erspart. Also, wandern in den Abruzzen kann ich nur empfehlen.

Allerdings muss man sich warm anziehen. In der Nacht hatte ich nur noch 12,5 Grad, und morgens, so bei warmen 14 Grad hab ich gefroren und mit langer Hose und Pullover gesessen. Das war auch ein neues Erlebnis für mich, im Juli in Italien zu frieren. War mir nicht klar, das das geht.

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